Was ist Körperfett

Den größten Anteil des Körperfett im erwachsenen menschlichen Körper stellt das sogenannte weiße Körperfett. Beim Erwachsenen weitgehend zurückgebildet ist das braune Körperfett, mit dem sich direkt Wärme erzeugen lässt. Der Anteil des braunen Körperfetts ist bei Neugeborenen sehr hoch, spielt bei Erwachsenen aber keine Rolle mehr. (Aktuelle Erkenntnisse finden sich hier im Blog)

Die, umgangssprachlich als Körperfett bezeichneten Fettzellen speichern Fett und Wasser.

Der menschliche Energiespeicher

Das Körperfett dient dem Körper in erster Linie als Energiespeicher.

Ein Kilogramm Körperfett (eigentlich die in 1 kg Körperfett eingelagerte Fettreserve von rd. 750g) hat etwa einen Energiewert von ~7000 kcal. Je nach Muskelmasse, Gewicht und Tätigkeit verbraucht man bei 50kg Körpergewicht und geringem Muskelanteil etwa 1.100 und bei 90kg Körpergewicht und normalem  Muskelanteil bis 2.000 kcal pro Tag. Je Kilogramm Körperfett kann man damit theoretisch mehrere Tage ohne Nahrungszufuhr seinen Energiebedarf decken. Bedenkt man, dass auch bei sportlichen und schlanken Menschen das Körperfett rd. 10% des Körpergewichtes ausmacht stehen einem 50kg schweren Menschen ~ 5kg Körperfett mit einem Brennwert von ~70.000 kcal im Ernstfall zur Verfügung. Das entspricht etwa 260 Pizzas. Hat man 100kg und nur 25% Körperfettanteil hat man immerhin den Energiewert von etwa 650 Pizzas auf den Hüften und kann seinen Energiebedarf, sofern man sich nicht zu sehr anstrengt, theoretische 58 Tage davon decken.

 

Die Speicherung von Energie in Fettzellen gibt uns also die Möglichkeit längere Phasen mit geringem Nahrungsangebot zu überstehen. Das körpereigene Fett ist als Energiespeicher sehr effizient und bringt dem Mensch einen überlebenswichtigen Vorteil, der der Menschheit im Laufe der Evolution sicher das eine, oder andere mal das Überleben gesichert hat.

Wasserspeicher Körperfett

Genauso, wie im Höcker des Kamels (in dem ja auch kein Wasser, sondern Fett gespeichert wird) speichert den Mensch auch in seinen Fettzellen Wasser. Etwa 25% des Körperfetts macht der Wasserspeicher aus.

Das größte relative Wasseranteil im menschlichen Körper befindet sich in den Körperflüssigkeiten, wie dem Blut, aber auch in den Muskeln wird sehr viel Wasser gespeichert. Sogar in den Knochen und den Zähnen speichert der Mensch Wasser. In allen Körperzellen zusammen wird etwa 2 Drittel des Wasseranteils des Menschen gespeichert.

Täglich gibt der Mensch etwa 2,5 Liter Wasser ab. Dabei entfallen z.B. allein 450ml auf Schweiß. Den größten Anteil hat natürlich der Urin, aber auch über Stuhl und Atmung geben wir täglich große Mengen an Wasser ab. Die Fettzellen sind ein relativ schlechter Wasserspeicher.

Wärmeschutz

Auch wenn das braune Körperfett für die direkte Wärmeerzeugung bei Neugeborenen eine sehr wichtige Rolle spielt ist der weiße Namensvetter beim erwachsenen Menschen ebenfalls eine effiziente Isolierung für den Körper.

Nahezu die gesamte Oberfläche des Körpers ist mit einer Fettschicht unter der Haut überzogen und damit gegen Kälte geschützt. Durch diese Fettschicht und das damit verbundene höhere Volumen, sowie das höhere Gewicht ergeben sich drei Effekte, die Menschen mit einem höheren Körperfettanteil Vorteile bei Kälte bringen.

 

Einerseits besitzt das Körperfett isolierende Eigenschaften. Durch die Verteilung auf der Körperoberfläche, aber auch um die inneren Organe ergibt sich dadurch eine bessere Isolation des Körpers. Dadurch, dass „Dicke“ ein günstigeres Verhältnis zwischen Körpermaße und Oberfläche haben bietet ihr Körper verhältnismäßig weniger Angriffsfläche für die Kälte und durch das höhere Gewicht müssen schwerere Menschen mehr Muskelaktivität leisten, als leichtere. Durch den höheren Aufwand wird damit auch mehr Wärme erzeugt, als bei einer leichteren Person.

Körperfett als Puffer

Fett wird an einigen Stellen im menschlichen Körper ganz gezielt als mechanische Dämpfung eingelagert. So hat man beispielsweise an den Fußsohlen, aber auch an einigen Gelenken und rund um Organe Fettpolster, die mechanische Belastungen abfedern.

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