Vitamin D Mangel – Zu wenig Sonne und Übergewicht

Schon lange ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin D Mangel und Übergewicht gibt. Die bisherige Meinung dazu war, dass das Übergewicht den Vitamin D Mangel verursacht. Einzelne Studien legen allerdings das Gegenteil nahe. Ein normaler Vitamin D Spiegel begünstigt das Abnehmen. Ein interessanter Ansatz um Gewicht zu verlieren. Aber ist wirklich etwas dran?

Winterspeck

Vitamin D wird über unsere Haut gebildet, wenn wir der Ultravioletten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die UV-B-Strahlung regt das in der Haut vorkommende Provitamin 7-Dehydrocholesterol zur Bildung von Vitamin D an. Je mehr Zeit wir in der Sonne verbringen und je mehr Haut wir dabei zeigen, umso mehr Vitamin D wird gebildet. In den Wintermonaten ist einerseits die Anzahl der Sonnenstunden geringen und andererseits bewegt man sich im Freien warm angezogen. Damit reduziert sich die Vitamin D-Produktion, was mit der Zeit zu einem Vitamin D Mangel führen kann. Über die Nahrung lässt sich der Bedarf kaum decken, das das Vitamin nur in winzigen Mengen in den verschiedenen Nahrungsmitteln vorkommt. Schon hier zeigt sich ein Zusammenhang zwischen dem Vitamin D Mangel und dem Übergewicht. Der Winterspeck, ein Fettpolster der sich bevorzugt im Winter bildet, liefert ein Indiz dafür, dass der Mangel das Übergewicht begünstigt.

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Studien

Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen dem Vitamin D Spiegel und der Fähigkeit Gewicht abzubauen auseinandergesetzt haben, erheben immer den Vitamin D Spiegel. Je nach Setup der Studie machen die Probanden dann eine Diät, ohne Gabe von Vitaminen, oder erhalten zusätzlich zur Diät und einem leichten Bewegungsprogramm Vitamin D, oder ein Placebo. Dabei zeigen sich in den Studien zwei grundsätzliche Fakten. Einereits begünstigt ein höherer Vitamin D Spiegel vor der Diät die Gewichtsabnahme während der Abnehmphase. Andererseits kann man bei den Probanden, die einen hohen Vitamin D Spiegel während dem Programm erreichen, eine stärkere Gewichtsabnahme beobachten, als bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Vitamin D Mangel. Ursache und Wirkung sind aber, trotz verschiedener Studien, nicht klar.

Henne, oder Ei

Übergewicht geht häufig mit einem Vitamin D Mangel einher. Ob dieser bereits vor dem Aufbau des Übergewichts bestanden hat, oder erst mit der Gewichtszunahme entstanden ist, ist nicht erforscht. Dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Werten gibt, ist aber unbestritten. Wie man den verschiedenen Studien, wie diese 2014 von der University of Washington durchgeführte, oder dieser Studie aus dem Jahr 2011, oder dieser Studie der Universität Minnesota entnehmen kann, hat eine Steigerung des Vitamin D Spiegels durchaus positive Effekte auf den Diäterfolg. Bevor man aber sofort zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, sollte man ein paar Faktoren bedenken.

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Vitamin D Mangel

Die Grenzwerte für Vitamin D sind nicht einheitlich geregelt. Während der Vitamin D Mangel einen Wert von weniger als 20 ng/ml aufweisen muss, ist der ideale Bereich nicht definiert. Man geht davon aus, dass der Idealbereich um die 50 ng/ml liegen. Ab 150 ng/ml liegt eine Vitamin D Vergiftung vor. Die Aufnahme des Vitamins über die Nahrung ist kaum möglich. Allerdings kann man, mit ausreichend Sonnenlicht, dem Vitamin D Mangel vorbeugen. Die Probleme dabei sind aber in unserem Lebensstil begründet. Während Menschen, die überwiegend leicht bekleidet im Freien arbeiten, aureichend Vitamin D produzieren ist es im Büro in der Stadt sehr schwer, ausreichen UV-B-Strahlung zu bekommen. Der Vitamin D Mangel ist also eine Zivilisationserkrankung, der man gegebenenfalls mit Nahrungsergänzungsmitteln begegnen muss.

D und K2

Die erhöhte Aufnahme von Vitamin D bringt aber das Risiko für die Bildung von Nierensteinen. Außerdem setzt es in hoher Konzentratio auch das Vitamin K2 außer Funktion, das wichtig für das Knochenwachstum ist. Bei der zusätzlichen Aufnahme sollte daher auch das Vitamin K2 aufgenommen werden. Die Empfehlung für die maximale Tagesdosis wird von der EFSA, der European Food Safe Authority in Anlehnung an die Empfehlung der Scientific Advisory Committee on Nutrition – SACN des Vereinigten Königreichs mit 15 µg pro Tag für gesunde Personen, die älter als ein Jahr sind, angegeben. Kinder ab 7 Monaten wird die Dosis von 10 µg pro Tag empfohlen.

Vitamin D Spiegel bestimmen

Die Ausgangsbasis für die Aufnahme von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer die Bestimmung des Vitamin D Spiegels sein. Erst wenn man weiß, ob überhaupt ein Vitamin D Mangel vorliegt, kann man eine Entscheidung über die zusätzliche Aufnahme treffen. Idealerweise lässt man den Vitamin D Spiegel beim Arzt erheben und bespricht die zusätzliche Aufnahme auch mit dem Mediziner. Es werden allerdings auch Tests für daheim angeboten, mit denen man den Vitamin D Spiegel bestimmen lassen kann. Man nimmt ein paar Tropfen Blut ab und schickt den Teststreifen ins Labor. Wichtig ist in jedem Fall bei der Beurteilung der Grenzwerte die korrekten Einheiten zu verwenden. Gebräuchlich sind ng/ml und nmol/ml. Eine Verwechslung kann unangenehme Folgen haben.

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Sonne

Sonnecreme, unser Lebensstil, der großteils aus dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen, oder hinter Fensterscheiben besteht und nicht zuletzt unsere Kleidung verhindern die Sonneneinstrahlung auf unserer Haut. Rund 20 Minuten pro Tag sollte man Mittags in der Sonne verbringen. Morgens, oder Abends, wenn die Sonne weniger stark ist, muss man diese Zeit etwas verdoppeln. Der Aufenthalt in der Sonne ist kaum mit unserem normalen Lebensstil zu vereinbaren. Zwar kann der Körper das Vitamin D puffern und ein ausgedehnter Nachmittag im Schwimmbad kann die Speicher wieder auffüllen, der Vitamin D Mangel ist aber weit verbreitet und durchaus ernst zu nehmen. Eine Abklärung beim Arzt macht, speziell im Zusammenhang mit Übergewicht, auf jeden Fall Sinn.

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