Intervallfasten, Autophagie und Spermidin

Es gibt ganz unterschiedliche Ansätze und Theorien dazu, wie viel man besitzen sollte. Von einem, in Zahlen festgeschriebenen Limit an Gegenständen, über verschiedene Fragestellungen und die Nutzungshäufigkeit reicht die Bandbreite. Klar ist nur, dass man sich immer wieder von Altlasten befreien sollte. Damit macht man Platz für Neues und belastet sich nicht mit Dingen, die man mit sich herumschleppt. Wer alles behält, endet nicht selten als Messie. Ähnlich ist das bei unserem Körper. Ein gesunder Körper nimmt Stoffe auf, verarbeitet sie und trennt sich von den Abbauprodukten. Dazu kennt unser Körper verschiedene Mechanismen und Vorgänge. Allerdings kann es sinnvoll sein, den einen, oder anderen Prozess zu unterstützen. So kann man mit Intervallfasten, die Autophagie, also die Zellerneuerung unterstützen. Aber auch Spermidin kann diesen wichtigen Prozess beschleunigen.

Autophagie

Im Laufe des Stoffwechsels kommt es in unseren Zellen zur Einlagerung von Abbauprodukten. Die Zelle sammelt sie zusammen mit abgestorbenen Organellen und anderen Bausteinen, die sie nicht mehr braucht. Autophagie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „sich selbst essen“. Um die eingelagerten Abfallstoffe loszuwerden, muss die Zelle sie verstoffwechseln. Das macht sie vorzugsweise dann, wenn sie Energie braucht und die Energie nicht in Form von Nährstoffen zugeführt wird. Fastet man also, regt das die Zellerneuerung an. Dazu reicht bereits eine recht kurze Phase, in der wenig, oder gar nichts zu sich genommen wird. Intervallfasten ist eine ausgezeichnete Variante, um die Autophagie anzuregen.

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In den Körperzellen sammeln sich unverwertete Eiweiße und abgestorbenes Material. Bei der Autophagie wird dieses, nicht mehr benötigte Material abgebaut

Intervallfasten

Das Prinzip des Intervallfastens ist einfach. Statt über einen längeren Zeitraum zu fasten, definiert man Zeiträume, in denen man auf Nahrungsaufnahme verzichtet. Mögliche Varianten sind etwa 16:8, oder 5:2. Bei 16:8 nimmt man nur in einem Zeitfenster von 8 Stunden pro Tag etwas zu sich. So kann man beispielsweise zwischen 8 und 16 Uhr essen und fastet danach bis zum nächsten Morgen. Bei 5:2 lässt wird zwei Tage pro Woche gefastet. An 5 Tagen ernährt man sich normal. Nach 12 bis 16 Stunden ohne Nahrung stellt der Körper auf Hungerstoffwechsel um. Je länger die Phasen andauern, umso effizienter werden die Zellen entschlackt. Diese Entschlackung der Zellen ist ein wichtiger Vorgang. Findet er nicht, oder nicht ausreichend statt, besteht die Gefahr von Erkrankungen, wie Krebs, oder Alzheimer.

Neurodegenerative Erkrankungen

Im Gehirn kann fehlende Entschlackung zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Zwar sind die Ursachen der verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen nicht vollständig geklärt, aber die Einlagerung von unbrauchbarem Eiweiß und die Abnahme der Autophagie im Gehirn ist bei Alzheimer, Parkinson, oder Chorea Huntington nachgewiesen. Offensichtlich spielen die eingelagerten Abfallprodukte in den Gehirnzellen eine Rolle bei der Entstehung degenerativer Erkrankungen. Als vorbeugende Maßnahme bietet sich also Intervallfasten an, um die Autophagie in den Gehirnzellen anzuregen.

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Bis ins hohe Alter fit zu bleiben ist ein weit verbreiteter Wunsch. Um das zu erreichen muss man auf seinen Körper achten und ihn bei der Entschlackung, dem Abbau von Abfallprodukten, unterstützen

Alternde Zellen

Allerdings nimmt bei unseren Zellen auch mit dem Alter die Fähigkeit zur Selbsterneuerung ab. Das kann dazu führen, dass Defekte in Zellen entstehen und diese defekten Zellen sich dann vermehren. Fehlende Autophagie kann also die Entstehung von Krebs begünstigen. Allerdings ist die Anregung der Autophagie in der Krebstherapie nicht unumstritten. Nicht in jeder Phase hemmt sie die Vermehrung der Krebszellen. Auch hier gilt also, dass Autophagie als Vorbeugung gefördert werden sollte. Allerdings ist das bei älteren Menschen nicht mehr so einfach möglich, da eben die Fähigkeit zur Entschlackung der Zellen nachlässt.

Spermidin

Die Wissenschaft ist auf der Suche nach Wirkstoffen, die Autophagie begünstigen und auslösen. Ergebnis dieser Suche ist Spermidin. Ein körpereigener Stoff, der für die Autophagie wichtig ist. Erstmals wurde Spermidin in der Samenflüssigkeit nachgewiesen, wodurch sich auch der Name des Polyamin erklärt. Heute weiß man, dass Spermidin von Darmbakterien gebildet werden kann und es in allen Körperzellen zu finden ist. Zwei Drittel des Spermidins muss über die Nahrung aufgenommen werden. Die Spermidinkonzentration und damit die Autophagie nimmt mit dem Alter ab. Es ist daher wichtig, speziell im Alter auf Spermidin in der Nahrung zu achten.

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Das Fastenhoch tritt nach ein paar Tagen ohne Nahrung ein. Es ist das beste Beispiel dafür. dass der zeitweilige Verzicht auf Nahrung uns gut tut

Entschlackung und Ernährung

Weizenkeime und Sojasprossen enthalten den höchsten Anteil an Spermidin. Abgesehen davon stehen auch konzentrierte Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung, um einfach die empfohlene Spermidinmenge zu sich zu nehmen. Eine Spermindin-reiche Ernährung kann alternativ zum Fasten die Zellerneuerung anregen und neurodegenerative Krankheiten verhindern. Nichtsdestotrotz macht es aber auch im Alter Sinn, immer wieder Phasen mit weniger Nähstoffaufnahme einzuplanen. Das Fasten regt nicht nur die Autophagie an, sondern senkt auch den Blutdruck. Wer einige Tage freiwillig auf Nahrung verzichtet, erlebt nach zwei bis drei Tagen das sogenannte Fasten-Hoch. Ein euphorischer Zustand, der spüren lässt, wie gut der Verzicht auf Essen sich auf den Körper auswirkt.

Fasten

Fasten wird immer weiter erforscht und kommt in der Behandlung ganz unterschiedlicher Erkrankungen zum Einsatz. Nervenleiden, Krebs und erhöhter Blutdruck lassen sich damit lindern. Das Fasten löst im Körper zahlreiche biochemische Reaktionen aus, die heute noch nicht vollständig erforscht sind. Ein Teil dieser Reaktionen, die Autophagie und der Zusammenhang mit Spermidin ist bereits gut erforscht. Viele andere Bereiche werden folgen. Sicher ist aber, dass Fasten eine Fülle von positiven Effekten auf Körper und Geist hat. Wer sich also etwas Gutes tun möchte, verzichtet für eine Weile auf Nahrung. Dazu empfiehlt sich allerdings immer, zuerst mit dem Arzt über den Ablauf zu sprechen und das Fasten sofort zu beenden, wenn sich negative Effekte einstellen.

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