Ist Intervallfasten gesund, oder schädlich?

Es wirkt einfach und logisch. Wir nehmen Energie zu uns und wir verbrauchen diese Energie. Entscheidend darüber, ob wir also zu, oder abnehmen ist die Energiebilanz. Wer mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu. Wer mehr verbraucht, als er isst, nimmt ab. Im Grunde nicht falsch, allerdings weit komplexer, als es wirkt. In keinem natürlichen System hat eine Ursache genau eine einzige Wirkung. Die zahlreichen Prozesse, die im Körper ablaufen, hängen komplex zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Jeder Eingriff führt zu einer Art Kettenreaktion. Auch wenn die Grundidee nicht falsch ist, muss man sich für ein dauerhaftes Abnehmen mehr Gedanken dazu machen. Intermittierendes Fasten ist eine Möglichkeit, gezielt Gewicht zu reduzieren und trotzdem. Aber ist Intervallfasten gesund, oder schädlich? Ob diese Methode geeignet ist, uns auf Dauer schlank zu machen und welche Vor- und Nachteile es gibt, haben wir uns genauer angesehen.

Mahlzeit

Es wirkt auf uns Menschen befremdlich, wenn wir hören, dass eine Anaconda nur alle 4-6 Wochen frisst. Auch Krokodile kommen pro Jahr auf etwa 50 Mahlzeiten. Außerdem können die Panzerechsen bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen. Auch andere Tiere ernähren sich bei weitem nicht so regelmäßig wie wir Menschen. Lange Phasen des Fastens und wenige üppige Mahlzeiten sind bei vielen Arten üblich. Andere Tiere fressen rund um die Uhr. So ist es bei Kaninchen ein Warnsignal, wenn sie keinen Appetit haben. Wiederkäuer, wie Kühe, verbringen die Pausen zwischen den Mahlzeiten damit, die letzte Mahlzeit noch einmal durchzukauen. Jedes Tier hat also seine eigene Art der Ernährung. Die artgerechte Ernährung ist wichtig für die Gesundheit.

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Fleisch ist bei vielen Menschen der zentrale Bestandteil der Ernährung. Unser Körper ist aber auf eine abwechslungsreichere Ernährung ausgelegt

Artgerechte Ernährung

Menschen sind, so wie auch andere Primaten, Allesfresser. Pflanzen stehen genauso wie Fisch, oder Fleisch auf unserem Speiseplan. Allerdings ist die artgerechte Ernährung beim Menschen nicht immer gegeben. Sieht man sich an, wie unser nächster Verwandter, der Schimpanse sich ernährt, dann fällt auf, dass er ein ähnliches Nahrungsspektrum abdeckt. Der Menschenaffe frisst Fleisch und Insekten genauso, wie pflanzliche Nahrungsmittel. Allerdings ist das Verhältnis ganz anders, als bei uns Menschen. Etwa 1,4 Prozent Fleisch und 4,2 Prozent Insekten stehen auf dem Speiseplan. 59,4 Prozent der Ernährung machen Früchte aus. Bei uns ist das Verhältnis wohl umgekehrt. Fleisch steht fast täglich auf dem Speiseplan, während Früchte viel seltener gegessen werden. Neben dem Fleisch sind auch die Kohlenhydrate weit vorne. Nudeln, Kartoffeln und Zucker sind feste Bestandteile unserer Ernährung.

Übergewicht

Die Folge der ungesunden Ernährung ist Übergewicht. Aber nicht nur die Energiedichte in unserer Nahrung ist dafür verantwortlich. Auch unser Verhalten spielt eine wesentliche Rolle. Neben drei großen Mahlzeiten nehmen wir über den Tag verteilt etliche kleine Zwischenmahlzeiten zu uns. Wir essen auf verschiedenen Gründen. Hunger ist dabei eher selten. Oft sind es gesellschaftliche Vorgaben, Routine, oder einfach Lust auf Essen. Der Bauch ist in vielerlei Hinsicht eng mit unserer Gefühlswelt verbunden. Geht es und gut, dann essen wir. Geht es uns schlecht, dann essen wir. Auf der Suche nach Methoden, diese Gewohnheiten abzulegen, stößt man auch auf das Fasten. Phasen, in denen man komplett auf Essen verzichtet.

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Es gibt zahlreiche Formen des Fastens. In jedem Fall führt das Fasten zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung

Fasten

Seit es den Menschen gibt, muss er immer wieder Phasen überstehen, in denen es weniger zu essen gibt. Unser Körper ist erstaunlich gut dafür vorbereitet. Während wir nach ein paar Tagen verdursten, wenn keine Flüssigkeit aufgenommen wird, sind wir auf regelmäßige Nahrung nicht angewiesen. Je nachdem, wie viel Körperfett zur Verfügung steht, kann ein Mensch einige Wochen ohne Nahrung überstehen. Natürlich spielt auch der Energiebedarf in der Zeit eine Rolle. Tatsächlich sieht auch beim Menschen eine artgerechte Ernährung regelmäßige Pausen vor. Phasen, in denen wir keine Nahrung aufnehmen sind für uns völlig normal. Urmenschen fanden nicht immer sofort Nahrung und auch später war Hunger nicht selten. Dafür kann unser Körper sehr effizient Energie speichern.

Körperfett

Das Körperfett speichert in erster Linie Energie. Was wir an Energie zu viel aufnehmen wird vom Körper eingelagert. Das macht viel Sinn, wenn es eben auch Phasen gibt, in denen diese Depots wieder abgebaut werden. Ernähren wir uns aber ständig ausreichend und ohne Pausen, dann besteht nie die Notwendigkeit, die Energiereserven anzugreifen. Also sind Phasen des Fastens für unseren Körper gesund und wichtig. Permanente Unterernährung ist damit natürlich nicht gemeint, aber Fasten ist eine sinnvolle Ergänzung unserer Ernährung. Das Fasten hat in vielen Kulturen und Religionen auch seinen Platz. Aber auch abseits der Traditionen hält das Fasten wieder Einzug in unser Leben. Websites, wie Paastoa, bieten umfassende Informationen zum Fasten an.

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An den Fasttagen wird beim Intervallfasten nichts, oder nur sehr wenig gegessen

Intervallfasten

Das Fasten hat viele positive Effekte auf unseren Organismus. Es wird in eigenen Fastenkliniken auch unter ärztlicher Kontrolle angeboten. Dort werden verschiedenste, oft chronische Erkrankungen mit Fasten behandelt. Auch bei psychischen Krankheiten kommt Fasten als Behandlungsmethode zum Einsatz. Allerdings ist Fasten nicht für jeden Menschen einfach. Der komplette Verzicht auf Nahrung braucht viel Disziplin. Eine einfachere Variante ist das Intervallfasten. Das Fasten erfolgt nicht über mehrere zusammenhängende Tage, sondern wird in den Alltag eingebaut. Je nach Modell ernährt man sich ein paar Tage normal und schiebt dann einen, oder zwei Fastentage ein. Es gibt zahlreiche Formen des intermittierenden Fastens. Alle aber darauf, dass an einzelnen Tagen nichts, oder sehr wenig gegessen wird, während man an anderen Tagen weitgehend normal isst.

Gesundes fasten

Das Intervallfasten hat den großen Vorteil, dass man nur für einen kurzen Zeitraum diszipliniert sein muss. Statt über Wochen auf Nahrung zu verzichten, wird an einem, oder an zwei Tagen die Woche nichts gegessen. Das fällt vergleichsweise leicht, weil die Fastenkrise ausbleibt. Trotzdem wirkt sich auch das Intervallfasten positiv auf den Körper aus. Neben den direkten Folgen lernt man durch das Fasten auch, auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Man lernt wieder, auf seinen Körper zu hören und Hunger wahrzunehmen. Statt aufgrund von Lust und Appetit zu essen, verzichtet man auf die zahlreichen Zwischenmahlzeiten und isst zu den Mahlzeiten. Die Auseinandersetzung mit der Ernährung und die Umsetzung einer Strategie zum Abnehmen hat immer einen positiven Effekt.

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An den Tagen zwischen den Fasttagen fällt es leichter, mit kleinen Portionen auszukommen

Bewußt essen

Wer auf seine Ernährung achtet und beispielsweise beim Intervallfasten tageweise nichts isst, der wird auch an den anderen Tagen seine Ernährung umstellen. Setzt man sich damit auseinander, wann und wieviel man isst, dann überlegt man auch zwangsläufig, was man isst. So wird man die Tage, an denen man sich beim Intervallfasten normal ernährt, nicht mit Junkfood, Kuchen und Süßigkeiten verbringen. Durch die Fastentage steigert man das Bewußtsein für die Ernährung und legt damit den Grundstein für eine Ernährungsumstellung.

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