Nahrungsergänzungsmittel – Helfen sie wirklich?

Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Man bekommt sie als Tabletten, Pulver, Öl, Tropfen, oder Kapseln. Viele haben einen Eigengeschmack, andere sind aromatisiert und schmecken nach ganz alltäglichen Dingen. Nahrungsergänzungsmittel finden in ganz unterschiedlichen Bereichen Anwendung. Sie unterstützen bei Diäten, beugen Nährstoffmangel vor., oder maximieren den Trainingseffekt. Große Plastikdosen, in denen weißes Pulver geliefert wird, versprechen eine gute Vorbereitung auf das Training, Ausdauer, mehr Leistung, stärkeres Muskelwachstum und viele andere positive Effekte. Aber helfen sie wirklich? Was steckt hinter Nahrungsergänzungsmittel und sollte man sie einnehmen, oder lieber darauf verzichten?

Milliardengeschäft

Jeder Deutsche hat im Jahr 2014 durchschnittlich 20,47 Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Im Jahr 2018, also nur 4 Jahre später waren es bereits 25,52 Euro pro Kopf. Insgesamt wurden 2018 in Deutschland fast 2,1 Milliarden Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Ein Plus von 25 Prozentpunkten in nur 4 Jahren. Die Deutschen lassen sich die Nahrungsergänzung also durchaus etwas kosten. Den größten Anteil am Umsatz haben Mineralstoffe und Vitamine. Allein für Magnesiumpräparate wurden 2020 Millionen Euro ausgegeben. Auch mit Vitamin A und D, Eisen und Calcium wurden 2018 jeweils mehr als 80 Millionen Euro umgesetzt. Mit den Nahrungsergänzungsmitteln beugt man einem Mangel vor. Sieht man sich beispielsweise Eisen genauer an, dann fällt auf, dass der Eisenbedarf stark schwankt.

Eisen

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement und spielt eine Rolle bei der Blutbildung, bzw. bei der Bildung des Hämoglobins. Der tägliche Bedarf liegt bei Erwachsenen, je nach Alter und Geschlecht, zwischen 10 und 15 Milligramm pro Tag. Schwangere und Stillende haben einen deutlich höheren Bedarf. Bei einem Eisenmangel leidet man an Kopfschmerzen und chronischer Müdigkeit. Der menschliche Körper kann Eisen nicht selbst produzieren. Es muss also über die Nahrung aufgenommen werden. Eisen ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Fleisch, Hülsenfrüchte, Getreide, oder rote Beete liefern große Eisenmengen. Die Menschen, die viel Fleisch konsumieren, sind gut mit Eisen versorgt. Das tierische Eisen wird vom Körper sehr gut aufgenommen. Das pflanzliche Eisen hingegen, kann nicht so ideal verwertet werden. Eine Unterversorgung gibt es in Deutschland bei Mädchen und Frauen unter 50 Jahren. Allerdings bedeutet eine Unterversorgung nicht zwangsläufig auch einen Mangel.

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In Form von Pillen, aber auch als Dragee, Kapsel, Tropfen, oder als Pulver werden Nahrungsergänzungsmittel angeboten

Mangelerscheinungen

So wie beim Eisen kann es auch bei anderen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen zu einer Unterversorgung kommen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung räumt in diesem Zusammenhang aber ein, dass es in Deutschland wenig bis keinen Mangel gibt. Die Empfehlung lautet, auf eine ausgewogene Ernährung zu setzen und auf die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmittel komplett zu verzichten. Dagegen spricht allerdings unser Lebensstil. Eine ausgewogene Ernährung ist für viele Menschen schwer umzusetzen. Die Option, fehlende Nährstoffe in Tablettenform aufzunehmen, ist für viele daher ein gangbarer Weg. Allerdings muss man dabei genau auf die Dosierung achten. Viel hilft in diesem Zusammenhang nicht zwangsläufig viel. Eine Überdosierung kann auch negative Auswirkungen haben. Außerdem kann der Körper viele der aufgenommenen Nährstoffe nicht, oder nur sehr begrenzt speichern. Nimmt man also mehr auf, als der Körper benötigt, werden die teuren Nahrungsergänzungsmittel ausgeschieden, ohne dem Körper zu nützen.

Ausnahmesituationen

Wie aber der Eisenbedarf während der Schwangerschaft deutlich zeigt, kann sich der Bedarf an Nährstoffen im Laufe des Lebens stark verändern. Besondere Belastungen, oder außergewöhnliche Situationen bedeuten also auch, dass man die Ernährung entsprechend anpassen muss. Seelische Belastung, also Stress, aber auch körperliche Belastungen können den Bedarf an verschiedenen Nährstoffen steigern. Abgesehen davon kann man mit Nahrungsergänzungsmitteln auch die positiven Effekte verschiedener Wirkstoffe nutzen. Es geht bei der Aufnahme also nicht nur darum, den Nährstoffbedarf zu decken. Man kann darüber hinaus auch den Körper unterstützen und positive Effekte für sich nutzen. Ein breites Anwendungsgebiet für Nahrungsergänzungsmittel ist daher der Sport. Hier braucht der Körper mehr, als die Grundversorgung. Er soll Muskeln aufbauen und muss Leistung erbringen. Spezielle Fitnessprodukte können ihn dabei unterstützen.

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Den Körper beim Training mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen ist mit Nahrungsergänzungsmitteln und Fitnessprodukten leicht möglich

Nahrungsergänzung im Sport

Allerdings muss man auch bei Fitnessprodukten vorsichtig sein. Die verschiedenen Produkte sind für die unterschiedlichen Anforderungen entwickelt. So wie beim Training ganz unterschiedliche Ziele verfolgt werden, so werden auch Nahrungsergänzungsmittel angeboten, die unterschiedliche Ergebnisse bringen. So kann man beim Training beispielsweise die Gewichtsreduktion im Ziel haben. Dafür sind Präparate zur Fettverbrennung optimal. Sie kurbeln den Stoffwechsel an und helfen damit, das Trainingsziel zu erreichen. Will man mit Sport gezielt Muskeln aufbauen, dann muss man dem Körper ausreichend Proteine zur Verfügung stellen. Diese Baustoffe kann er dann für das Muskelwachstum einsetzen. Auch für die Vorbereitung auf eine Trainingseinheit werden spezielle Booster angeboten. Diese Pre Workout Präparate zielen darauf ab, den Körper zu aktivieren und Energie bereitzustellen.

Qualität

Bei Nahrungsergänzungsmitteln und damit auch bei speziellen Fitnessprodukten muss man besonders auf die Qualität achten. Wer in Deutschland ein Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt bringen will, muss lediglich eine Anzeige beim BVL, dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit abgeben. Sobald diese Anzeige einlangt, darf das Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Es gibt kein Genehmigungsverfahren und das BVL prüft das Produkt auch nicht. Werden die lebensmittelrechtlichen Vorgaben eingehalten, dann kann man also nahezu alles als Nahrungsergänzungsmittel verkaufen. Die Kaufbereitsschaft und die mehr als 2 Milliarden jährlicher Umsatz rufen viele Anbieter auf den Plan, für die die Qualität an zweiter Stelle steht. Da viele Fitnessprodukte heute online gekauft werden, sollte man, bevor man sich für den Kauf eines Produkts entscheidet, genau prüfen, wer der Verkäufer ist.

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Made in Germany steht schon seit jeher für hohe Qualitätsstandards

Made in Germany

Ein starkes Indiz für die Qualität eines Produkts ist der Ort, an dem es hergestellt wird. Achtet man dabei darauf, dass es sich um Länder mit hohen Standards hinsichtlich Hygiene und Lebensmittelsicherheit handelt. Eine Auszeichnung mit Made in Germany ist dafür ein sehr guter Beleg. Abgesehen davon sollte man darauf achten, was der Händler verspricht. Nachdem Nahrungsergänzungsmittel kaum reguliert sind und auch bei der Anmeldung nicht kontrolliert werden, ist nicht jedes Produkt auch wirksam. Standard muss eine vollständige Zutatenliste sein. Sieht man sich die Produkte von Gym Nutrition Sportnahrung an, dann fällt auf, dass nicht nur die gesamte Liste der enthaltenen Nährstoffe angeführt wird. Neben einer Rundum-Ansicht der Verkaufsverpackung finden sich hier auch eine Beschreibung aller enthaltenen Stoffe. Außerdem führt der Hersteller zusätzlich Links zu Studien an, die die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe belegen.

Helfen Sie wirklich?

Nahrungsergänzungsmittel gibt es in ganz unterschiedlicher Qualität. Will man damit eine positive Wirkung erreichen und gleichzeitig Nebenwirkungen verhindern, muss man zwei Dinge beachten. Einerseits ist die Dosierung wichtig. Hier kann man sich an der Empfehlung der DGE orientieren. Eine Dosierung, die über dem täglichen Bedarf liegt, ist sinnlos. In manchen Fällen kann die Überdosierung auch zu Nebenwirkungen führen. Die eingenommene Menge der unterschiedlichen Nährstoffe muss also auf den persönlichen Bedarf abgestimmt sein. Andererseits muss man bei Nahrungsergänzungsmitteln besonders auf die Qualität achten. Dazu empfiehlt es sich, die Herkunft und die Zusammensetzung genau zu prüfen.

Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel haben in verschiedenen Bereichen durchaus ihre Berechtigung. Bei Mangelerscheinungen helfen sie wirklich. Allerdings ist eine ausgewogene Ernährung im Normalfall die besser Wahl um den eigenen Nährstoffbedarf zu decken. Rund um den Sport machen Nahrungsergänzungsmittel aber auf jeden Fall Sinn. Den Körper mit allem zu versorgen, was er für Muskelaufbau, Leistungsfähigkeit und Konzentration braucht, kann das Training einfacher und effizienter machen. So führen Fitnessprodukte zu einem besseren Trainingseffekt und steigern damit auch die eigene Fitness.

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